Viele-Welten-Deutung
Nach der Viele-Welten-Deutung werden Messergebnisse, die nach der Quantentheorie möglich sind, auch angenommen – nur jeweils in einem eigenen Universum.
1957 stellte Hugh Everett eine Deutung der Quantentheorie auf, die wohl die größte Anhängerschaft bei den Science-Fiction-Autoren hat. Danach werden alle Zustände, in denen sich ein Quant gleichzeitig befinden kann, auch gleichzeitig angenommen. Dies jedoch in einem jeweils eigenen Universum.
Schrödingers Katzenproblem wird in der Viele-Welten-Deutung dadurch gelöst, dass die Katze zu einem bestimmten Zeitpunkte immer tot oder lebendig ist. Was genau der Fall ist, hängt von dem Universum ab, in dem man gerade steckt. Alles im allem wäre der Weltenlauf bestimmt und nicht vom Zufall abhängig.
Während Everett davon ausging, dass die Paralleluniversen vollkommen unabhängig voneinander existieren und sich nicht beeinflussen können, glaubt David Deutsch von der University of Oxford, dass es Wechselwirkungen und gar Übergänge zwischen den Universen geben könnte. Damit wären selbst Zeitreisen möglich ohne all die Probleme mit Vorfahren, die man erschießt und die einen daher nicht mehr hervorbringen können. Denn nach Deutsch würden solche Zeitreisen in ein Paralleluniversum erfolgen. Man würde dann die Geburt seines Parallel-Ichs unterbinden, aber nicht die eigene.
Für viele Physiker ist das aber eher Stoff für Hollywood als für den Lehrplan. Sie sind nicht bereit, den Zufall in der Quantenwelt gegen die Existenz unendlich vieler Universum einzutauschen.