Dekohärenz-Deutung
Die Dekohärenz-Deutung versucht das Problem mit Schrödingers Katze zu lösen, indem sie eine Grenze zwischen kleinen Quantensystemen und großen Systemen wie einer Katze zieht.
Danach kommt es nur in (kleinen) Quantensystemen zu Quanten-Überlagerungen. In großen Systemen hingegen sorgen Wechselwirkungen mit dem restlichen Universum dafür, dass die Überlagerungen von Quantenzuständen gestört werden (dekohärieren). Im Falle von Schrödingers Katze sorgen diese Störungen dafür, dass das Tier immer entweder tot oder lebendig ist. Ein Dazwischen gibt es nicht.
Wenn die Dekohärenz-Deutung auch viel versprechend zu sein scheint, ganz unproblematisch ist sie nicht: Denn wo genau muss diese Grenze gezogen werden? Im Fall von zwei Quanten, hundert Quanten, zehn Millionen? Schon heute ist es Experimentatoren gelungen, Quanten-Überlagerungen bei großen Molekülen nachzuweisen. Ist es bei ausreichendem experimentellem Geschick vielleicht doch möglich, auch eine lebendigtote Katze zu schaffen?