DESY
Am deutschen Forschungszentrum DESY werden Teilchenbeschleuniger entwickelt sowie Teilchenphysik und Forschung mit Photonen betrieben.
Wirken DESY betreibt naturwissenschaftliche Grundlagenforschung mit den Schwerpunkten Beschleuniger (Entwicklung, Bau und Betrieb von Beschleunigeranlagen), Teilchenphysik (Untersuchung der fundamentalen Eigenschaften der Materie und Kräfte) und Forschung mit Photonen (Untersuchungen in allen Naturwissenschaften mit speziellem Licht, das an Beschleunigern erzeugt wird).
Eckdaten DESY wurde 1959 im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld gegründet. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam mit DESY-Zeuthen ein zweiter Standort hinzu. DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der 15 große deutsche Forschungszentrum zusammengefasst sind. Am Hamburger Synchrotronstrahlungslabor HASYLAB, einem Teilbereich DESYs, wird Forschung mit Synchrotronstrahlung betrieben. Bei DESY sind rund 1.900 Mitarbeiter beschäftigt. Jährlich wird das Zentrum von etwa 3.000 Wissenschaftlern besucht. Der Jahresetat beträgt rund 170 Millionen Euro, von denen 90 Prozent das Bundesministerium für Bildung und Forschung trägt; die restlichen zehn Prozent übernehmen die Länder Hamburg beziehungsweise Brandenburg.
Beschleuniger Die größte Beschleunigeranlage bei DESY (1990–2007) war HERA, die von zahlreichen Maschinen wie LINAC II, DESY II und PETRA mit vorbeschleunigten Teilchen versorgt wurde. In HERA wurden die Bausteine des Wasserstoffatoms (Protonen und Elektronen bzw. Positronen) beschleunigt und aufeinander geschossen, um die Struktur der Protonen sowie das Wesen der fundamentalen Kräfte genauer zu verstehen. Die Beschleuniger DORIS, PETRA und FLASH werden zur Forschung mit Photonen verwendet.
Entdeckungen An DESYs Beschleuniger PETRA wurde 1979 das Gluon entdeckt. Am ARGUS-Experiment bei DESY wurde 1987 beobachtet, dass sich neutrale B-Mesonen in ihre Antiteilchen umwandeln können und umgekehrt. Das Ergebnis hatte weit reichende Konsequenzen für die Teilchenphysik. Denn es legte nahe, dass die Masse des damals noch nicht nachgewiesenen Top-Quarks weit höher ist, als bis dahin vermutet wurde.
Im Web http://www.desy.de