Universum selbstgemacht
Haben Sie Lust auf ein selbst gemachtes Weltall? Dann probieren Sie doch das folgende Rezept: „Universum à la Standardmodell der Teilchenphysik“.
Das Rezept zum Ausdrucken.
Was Sie benötigen? Zunächst ein paar Grundbausteine der Materie:
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Elektronen gibt es in jedem Atom – und zwar in Hülle und Fülle.
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Up-Quarks und Down-Quarks finden Sie im Atomkern nebenan.
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Und die frischesten Neutrinos erhalten Sie in der Nähe der Sonne, wo sie bei der Kernfusion entstehen.
Dies sind die vier Teilchen, aus denen die Materie besteht. Falls Sie es würziger mögen, geben Sie doch einfach Teilchen aus einer der beiden anderen Familien des Standardmodell dazu: das Myon, das Myon-Neutrino, das Charm- und Strange-Quark. Oder das Tauon, Tau-Neutrino, Top- und Bottom-Quark.
Damit aus diesen Zutaten ein zusammenhängendes Universum wird, brauchen Sie noch drei Wechselwirkungen und die damit verbundenen Wechselwirkungsteilchen:
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Verrühren Sie Quarks mit Gluonen und Sie erhalten unter anderem die Bestandteile der Atomkerne. Gluonen gibt es in acht Sorten und sind die Teilchen der starken Kraft,
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Die Atomkerne verbinden Sie mit Elektronen. Dabei helfen Ihnen Photonen, die zwischen allen elektrisch geladenen Teilchen wirken.
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Schließlich heben Sie unter das Ganze noch ein paar Ws und Zs, die Teilchen der schwachen Kraft. Doch Vorsicht: Ihr Universum ist nun radioaktiv.
Falls Sie keinen Wert auf allzu leichte Küche legen, geben Sie Ihrem Universum noch ein wenig Masse: Der Higgs-Mechanismus des Standardmodells macht die Teilchen schwer.
Aus diesem Teig besteht das Universum. Sie müssen ihm jetzt nur noch die rechte Form verpassen. Wenn Sie nicht warten wollen, wie die Sache am Ende aussieht: Jemand hat schon mal was vorbereitet – vor rund 14 Milliarden Jahren. Schauen Sie sich einfach um!