Streu-Experiment III: Neues gemacht
Teilchenphysiker machen in ihren Experimenten wirklich Neues: Die meisten Teilchen, die dort entstehen, gab es vorher nicht.
Neues besteht meist aus recht Altem: Autoren stellen bekannte Wörter auf neue, noch nie gelesene Weise zusammen und Architekten schaffen aus Sand und Schiefer neue, noch nie betretene Gebäude. All das ist neu in seiner Form. Doch die Zutaten, die Wörter oder der Sand und Schiefer, haben vorher schon existiert.
Teilchenphysiker können wirklich Neues schaffen: Teilchen, die so zuvor noch nicht existierten. Die Forscher stecken dabei mit der Quanten- und Relativitätstheorie unter einer Decke. Denn danach können aus Energie neue Bewohner des Mikrokosmos entstehen.
Solche Kreativität wird beispielsweise frei, wenn Elektronen auf ihre Antiteilchen, die Positronen, stoßen. Dann bilden sich Teilchen wie Photonen, Zs, Neutrinos oder Quarks, die vorher alle noch nicht waren.
Damit haben wir den dritten Typus von Streu-Experiment. Auch hier werden Dinge aufeinander geworfen. Auch hier schauen Physiker, was hinten herauskommt. Nur geht es hier weniger um die gestreuten Teilchen selbst als um das, was bei der Streuung entsteht.