Crash-Tests im Kleinen
In modernen Teilchenphysik-Experimenten werden Teilchen auf hohe Energien gebracht und aufeinander geschossen. Mit diesen Crash-Tests im Kleinen versuchen Wissenschaftler der Natur des Allerkleinsten auf die Schliche zu kommen.
Kein Mensch hat jemals ein Elektron oder Quark mit eigenen Augen gesehen. Das hindert Physiker nicht daran, laufend Neues über die Eigenschaften dieser Objekte zu veröffentlichen, dabei in fernen Städten zu tagen und über neue Instrumente zu beraten, mit denen das Unsichtbare nun noch sichtbarer gemacht werden soll. Wirklich sehen kann man dabei nur jene kilometerlangen und wohnblockgroßen Maschinen, mit denen Physiker die Welt des Allerkleinsten in die unsrige rücken: Teilchenbeschleuniger und Teilchendetektoren.
Diese Geräte sind so kompliziert, dass sie von bis zu mehreren tausend Wissenschaftlern betreut werden müssen. Darunter befindet sich längst niemand mehr, der über Sinn und Zweck eines jeden Kabels Bescheid weiß. Für alles gibt es Experten, die das zuweilen unmöglich Scheinende zustande bringen: gemeinsam wissenschaftliche Ergebnisse zu produzieren.
Und wenn die Maschinen schließlich laufen, wenn der Beschleuniger beschleunigt, der Detektor detektiert, dann ist noch lange nicht Feierabend. Dann gilt es, Herr und Dame über die Telefonbücher füllenden Mengen an Daten zu werden, die von den Detektoren ausgespuckt und mit eigens dafür geschriebenen Computerprogrammen ausgewertet werden.
Aus diesen Daten rekonstruieren die Forscher, was im Detektor geschah, nachdem winzige Teilchen bei hohen Energien aufeinander prallten: Von diesen Crash-Tests im Allerkleinsten handelt dieses KworkQuark-Thema.