Polarisierung in der Quantenwelt
Wenn Physiker Quanten verkuppeln, so bewerkstelligen sie das meist anhand der Polarisation von Photonen.
Polarisierte Diskussionen sind so einfach. Da gibt es nur Entweder-Oder, Kopf oder Zahl, kein Dazwischen. Entsprechend simpel verhält es sich auch mit der Polarisation von Photonen. In diesem einfachsten aller Quantenfälle kann eine Messung nur zwei Werte ergeben: 0 oder 1.
Denn stellt man sich Licht als Welle vor, so schwingt diese Welle senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des Lichts. Messen kann man diese Ausrichtung mit Hilfe bestimmter halbdurchlässiger Spiegel: Photonen, die über die richtige Polarisation verfügen, gehen hindurch ("1"), senkrecht dazu polarisierte Photonen werden reflektiert ("0").
Es gibt nun Prozesse, bei denen ausschließlich Photonenpaare entstehen, deren Polarisationsrichtungen senkrecht zueinander stehen. Wenn also bei dem einen Photon eine horizontale Polarisation gemessen wird, ist das andere vertikal polarisiert und umgekehrt. Soweit ist das nichts Ungewöhnliches.
In der Quantenwelt ist die Polarisation eines Photons jedoch erst in dem Moment bestimmt, in dem sie gemessen wird, und das geschieht, wenn das Photon auf den Spiegel auftrifft. Erst dann wird die genaue Polarisation des Quants eindeutig festgelegt - aber nicht nur die, sondern auch die des Partners, egal wie weit sich die beiden voneinander entfernt befinden.