... zur Tugend gemacht.
Einige Physiker haben aus der Synchrotronstrahlungsnot eine Tugend gemacht. Denn diese Strahlung mag bei der Beschleunigung von Teilchen ärgerlich sein; bei der Untersuchung von Materialien und Werkstoffen ist diese Strahlung normalem Licht und sogar LASERlicht in einigen Punkten überlegen.
Bei DESY gibt es mit dem HASYLAB ein eigenes Labor, in dem Synchrotronstrahlung für Forschungszwecke benutzt wird. Dort wird ein eigener Beschleuniger für die Erzeugung von Synchrotronstrahlung betrieben: DORIS.
Synchrotronstrahlung ist linear polarisiert, sehr intensiv und deckt einen großen spektralen Bereich bis hin zur Röntgenstrahlung ab.
Einsatzbereiche für Synchrotronstrahlung gibt es viele: Synchrotronstrahlung kann zum schonenden Röntgen von Herzkranzgefäßen genutzt werden, um das Molekül des Giftes einer Klapperschlange dreidimensional zu photographieren oder um winzige Risse in einem Flugzeugflügel aufzudecken. Synchrotronstrahlung ist ein Tausendsassa! Mit FLASH bei DESY wurde ein Röntgenlaser gebaut, der besonders intensives Licht im weichen Röntgenbereich aussendet. Er ist der Prototyp zum europäischen XFEL (x-ray free electron laser), an dem es ab 2013 in der Nähe von DESY sogar möglich sein wird, chemische Reaktionen zu filmen.