Rutherford, die zweite
Was Wissenschaftler Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Atom anstellten, wurde knapp fünfzig Jahre später mit dem Proton, dem Atomkern des Wasserstoffs, wiederholt. Das Ergebnis waren Photos vom Proton.
In den 1950er Jahren schoss ein Team um den Physiker Robert Hofstadter Elektronen auf ein Wasserstoffgas. Die Elektronen hatten sie zuvor auf eine Energie beschleunigt, die rund 50 Mal größer war als die der Heliumkerne bei Rutherfords Experiment. Mit der höheren Energie, konnte man Protonen besser vermessen.
Wären Protonen feste Kugeln (oder hätten einen schweren Kern), so hätte die Elektronen ähnlich abgelenkt werden müssen, wie die Heliumkerne bei Rutherfords Versuch. Es wurden aber viel weniger Teilchen stark abgelenkt, als es der Fall hätte sein müssen.
Hofstadters Schluss: Das Proton ist kein punktförmiges Teilchen. Vielmehr hat es einen Radius von rund 2x10-15 Metern. Er konnte auch die Ladung im Inneren des Protons genau vermessen: Sie ist über das ganze Innere verschmiert. Für dieses Bild vom Proton bekam der Photograph Robert Hofstadter 1961 den Nobelpreis.
Im Laufe der Zeit wurden die Energien größer und die Photos immer detailreicher.