DORIS (III)
DORIS (III) kommt bei DESY in Hamburg zum Einsatz, um Synchrotronstrahlung für das HASYLAB zu erzeugen. Die Anlage hat einen Umfang von rund 300 Metern und beschleunigt Positronen auf 4,5 Milliarden Elektronenvolt.
Teilchenphysik Durch den Nachweis so genannter angeregter Charmonium-Zustände leistete DORIS 1975 einen wichtigen Beitrag zum Nachweis schwerer Quarks. 1987 wurde im ARGUS-Detektor des DORIS-Speicherrings zum ersten Mal die Umwandlung eines B-Mesons in sein Antiteilchen, ein Anti-B-Meson, beobachtet. Daraus ließ sich schließen, dass sich das Bottom-Quark unter bestimmten Bedingungen in ein anderes Quark umwandeln kann. Des Weiteren folgte aus der Beobachtung, dass das noch nicht gefundene Top-Quark eine sehr große Masse haben musste.
Forschung mit Photonen Mit der Gründung von HASYLAB im Jahre 1980 wurde die ursprünglich von DORIS als Nebenprodukt erzeugte Synchrotronstrahlung auch für Forschung genutzt. Stand anfangs nur ein Drittel der Betriebszeit von DORIS für die Forschung mit Synchrotronstrahlung zur Verfügung, diente der Speicherring ab 1993 unter dem Namen DORIS III ausschließlich als Strahlungsquelle für HASYLAB. Um eine intensivere und besser steuerbare Synchrotronstrahlung zu erhalten, wurde DORIS ab 1984 mit Wigglern und Undulatoren bestückt.
Name Die Abkürzung DORIS steht für „Doppel-Ring-Speicher“. Sie stammt noch aus der Zeit, als die Maschine von 1974 bis 1992 sowohl für die Teilchenphysik als auch für die Erzeugung von Synchrotronstrahlung eingesetzt wurde. Damals wurden Elektronen und deren Antiteilchen, die Positronen, in der Anlage beschleunigt.