ATLAS
ATLAS ist einer der Detektoren am Teilchenbeschleuniger LHC.
Bei ATLAS werden mehrere physikalische Fragestellungen verfolgt: Insbesondere wird die Entdeckung der Higgs-Teilchen erwartet. Dabei handelt es sich um Teilchen, die mit der Entstehung von Masse in unserem Universum in Verbindung gebracht werden. Zudem sollen supersymmetrische Teilchen und zusätzliche Raumdimensionen aufgespürt werden. Ferner soll die so genannte CP-Verletzung untersucht werden, die ein wesentlicher Puzzlestein bei der Frage darstellt, wieso in unserem Universum mehr Materie als Antimaterie vorkommt. ATLAS wird auch dem Wesen dunkler Materie und dunkler Energie nachgehen.
Ausmaße ATLAS hat einen Durchmesser von 25 Meter und eine Länge von 46 Meter. ATLAS ist damit rund halb so groß wie die Kirche Notre-Dame in Paris und der größte Teilchendetektor, der jemals an einem Teilchenbeschleuniger gebaut wurde. Der Detektor wiegt 7.000 Tonnen. Am ATLAS-Experiment nehmen über 1.700 Wissenschaftler teil, aus mehr als 159 Instituten in 37 Ländern (Stand 2006).
Aufbau Der Detektor ist von innen nach außen in drei Bereiche gegliedert. Der innere Teil dient der Messung von Teilchenspuren. In der Mitte befinden sich Kalorimeter zur Bestimmung der Energie der Teilchen. Daran schließen sich außen die so genannten Myonkammern an, mit denen Myonen, die schweren Vettern der Elektronen, aufgespürt werden. Der ganze Detektor befindet sich in einem sehr starken Magnetfeld, das die Bahnen der entstehenden Teilchen krümmt. Das Magnetsystem bei ATLAS setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Im Inneren des Detektors befindet sich eine Zylinderspule (Solenoid) von 5,3 Metern Länge und mit einem Durchmesser von 2,4 Metern. Zwischen Kalorimeter und Myonsystem befindet sich zudem ein supraleitendes Toroid-System, mit dem ein Magnetfeld einer Stärke von 4 Tesla erzeugt werden kann.
Name Die Abkürzung ATLAS steht für „A Toroidal LHC ApparatuS “, wobei sich das „Toroidal“ auf das äußere Magnetsystem bezieht.