Wie spricht man „Quark“ richtig aus?
„kwork“ oder „kwark“?
Als wäre es nicht schon kompliziert genug, sich die subatomaren Teilchen überhaupt vorzustellen, sorgt schon die Aussprache ihrer Namen für Kopfzerbrechen: „kwork“ oder „kwark“? Das ist hier die Frage. Vermeintlich eine Frage zwischen Englisch und Deutsch. Doch auch die Anglo-Amerikaner unterliegen prinzipiell der Qual der Wahl.
Einer sollte es genau wissen, der Benenner selbst. Und so schreibt der Teilchentheoretiker Murray Gell-Mann in seinem Buch „Das Quark und der Jaguar“, dass ihm bei der Teilchentaufe zunächst der Klang des Wortes in den Sinn gekommen sei. Und dieser Klang entsprach „kwork“.
Erst danach sei er bei einem seiner „gelegentlichen Streifzüge“ durch den Roman „Finnegans Wake“ des Schriftstellers James Joyce auf das Wort „quark“ gestolpert. Der Satz hieß „Three quarks for Muster Mark“.
„quark“ stand nun aber nicht im Einklang zu „kwork“. Denn „quark“ wird hier eindeutig als Reimwort zu „Mark“ verwendet und müsste daher wie das deutsche Milchprodukt ausgesprochen werden.
Eine Brücke musste her, und die fand Gell-Mann im Alkohol. So beschreibt der Roman „Finnegans Wake“, auf den sich Gell-Mann bezieht, den Traum eines Gastwirts mit Namen Humphrey Chimpden Earwicker. Wer nun wie Earwicker den Großteil seiner Zeit hinter der Bar verweilt, träumt auch nachts davon. Joyce lässt daher in seinem Roman immer wieder Sätze auftauchen, die mit der Bestellung von Getränken zusammenhängen. Wer nun von Earwicker „Three quarts for Muster Mark“ fordert, muss damit rechnen, drei Biere zu bekommen. Und hier ist die Lösung: Zum einen wird das „kworts“ ausgesprochen (passt vom Klang schon einmal ganz gut), zum anderen sind es drei und von ebenso vielen subatomaren Teilchen ging Gell-Mann aus.
Lange Rede, kurzer Klang: „kwork“ ist die Antwort. Auch wenn man mittlerweile weiß, dass es sechs unterschiedliche Quarktypen gibt.