Das Event Display MINERVA
Die elektronischen Signale, welche die Detektoren bei einer Kollision registrieren, lassen sich in Ereignisbilder umwandeln. Dazu verwenden wir
das Programm MINERVA. Bevor Du mit diesem Event Display arbeiten kannst, solltest Du
erfahren, welche
Möglichkeiten und welche für unsere Analyse
wichtigen Funktionen es bereitstellt.
Starte das Programm MINERVA (bei den International Masterclasses befindet sich die ausführbare Datei auf der DVD; ansonsten
kannst Du das Programm
hier herunterladen, entpacken
und starten.
In jedem Fall sollte das Programm in etwa so wie auf dem ersten Bild der Bildergalerie aussehen. Nutze die folgende Galerie, um einen
Einblick in die Programmfunktionen von MINERVA zu erhalten und probiere die Einstellungen parallel dazu mit dem Programm aus!
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Dieses Bild zeigt die Startansicht des Programms MINERVA mit
den beiden Fenstern ATLANTIS CANVAS (roter Rahmen), in dem
das Ereignis in verschiedenen Detektoransichten visuell
dargestellt wird und dem Grafischen User Interface ATLANTIS GUI (grüner Rahmen), das
Einstellmöglichkeiten und zusätzliche Informationen über das
Ereignis bereithält.
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Dieses Bild zeigt das CANVAS Fenster. In ihm wird das Ereignis
visuell dargestellt. Dabei wird es nicht drei-dimensional,
sondern in zwei-dimensionalen Projektionen gezeigt. Links
oben (rot umrandet) ist die Detektorsicht mit Blick entlang der
Strahlachse - der sogenannte Querschnitt - und unten (blau
umrandet) mit Blick von der Seite - die sogenannte
Seitenansicht - dargestellt. Die Ansicht rechts oben (gelb
umrandet) wird verwendet, um die Energieeinträge der
einzelnen Teilchen besser voneinander
trennen zu können. Ihre Position wird dabei in einer Ebene dargestellt, welche die auseinandergerollte Detektoroberfläche darstellt, und
ihre Höhe gibt die von den Teilchen dort abgegebene Energie an. Jedes Ereignis besitzt eine Bezeichnung,
die oben im Fenster (grün umrandet) abzulesen ist.
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Sowohl in der Querschnitts- als auch Seitenansicht sind die unterschiedlichen Detektorschalen mit
unterschiedlichen Farben dargestellt. Der innere Detektor ist dabei grau, das elektromagnetische Kalorimeter grün, das
hadronische Kalorimeter rot und die Myonkammern blau dargestellt.
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Die Bahnen elektrisch geladener Teilchen werden durch farbige Spuren im Event Display dargestellt.
Sie wurden nach der Messung in den einzelnen Schichten des Spurdetektors im Nachhinein rekonstruiert. Die Farbe der Spur ist
nach einer relevanten physikalischen Größe, dem transversalen Impuls - dem Impuls eines Teilchens senkrecht zur Strahlachse,
kodiert. Die Legende hilft Dir beim Entschlüsseln. In unserem Beispiel siehst Du eine vergrößerte Darstellung
des vorangegangenen Ereignisses und zwei Spuren, eine rote (sehr hoher transversaler
Impuls), die von einem Elektron erzeugt wurde und eine blaue (niedriger transversaler Impuls).
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Die Zuordnung der Energieeinträge eines Teilchens in den äußeren Detektorschichten zu den Spuren
im Innendetektor ist nicht immer einfach. In unserem Beispiel sieht man, dass es keinen nahtlosen Übergang zwischen beiden gibt.
Hier musst Du tatsächlich abschätzen. Die Energieeinträge in beiden Arten von Kalorimetern werden durch gelbe Zelleinträge
dargestellt.
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Myonen sind neben den nichtdetektierbaren Neutrinos die einzigen Teilchen aus den Kollisionen,
welche es bis in den
Außenbereich des ATLAS-Detektors schaffen. Sie werden mit den Myonkammern (blau) nachgewiesen. Dies ist im Event Display anhand
einer orange gefärbten Spur durch die entsprechende Myonenkammer ersichtlich.
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Das GUI-Fenster wirst Du hauptsächlich benötigen, um Dateien in
das Programm zu laden (über File - Read Event Locally; grün umrahmt). Dabei setzt sich die
einzulesende, gepackte Datei aus mehreren Dateien, die
jeweils ein Ereignis gespeichert haben, zusammen. Die einzelnen Ereignisse kannst Du über
die Pfeiltasten (braun umrahmt) auswählen. Mit Hilfe der Werkzeugleiste (rot umrahmt)
kannst Du die Ansicht Deines Ereignisses verändern oder Dir Eigenschaften der
Teilchen aus diesem Ereignis angeben lassen. Du kannst aber auch
spezielle Auswahlkriterien für die im Event Display
angezeigten Teilchen eines Ereignisses unter der Steuerkarte 'Cuts' festlegen (gelber Rahmen). Im Informationskasten (blau umrahmt)
können Informationen über das Ereignis abgerufen werden.
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In diesem Ereignis sind sehr viele Spuren zu finden. Nicht alle interessieren uns. Aber
die mit einem hohen transversalen Impuls sind von Interesse. Diese kann man auswählen.
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Lege dazu unter der
Steuerkarte 'Cuts' im Eingabefeld neben 'Pt' (P für das Formelzeichen des Impulses, t als Index für transversal) einen
Mindestwert (Probiere es mit 10 GeV!) fest (gelber Rahmen), bestätige mit der ENTER-Taste und überzeuge Dich davon, dass das Häkchen
vor dem Eingabefeld gesetzt ist. Gehe zum nächsten Bild, um den Effekt dieses Schnittes zu sehen.
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Und schon sieht es übersichtlicher aus. Um nun Informationen über die verbliebenen Teilchen
zu erhalten, wählt man das 'Finger drauf'-Symbol aus der Werkzeugleiste (roter Rahmen) und klickt auf die Spur des Teilchens, von dem
man mehr Informationen erfahren möchte. Die Spur verfärbt sich daraufhin grau und im Informationsfenster erscheinen
Daten zu dem Teilchen. Siehe nächstes Bild.
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Beachte die Daten im blauen Rahmen. Und man kann noch viel mehr mit MINERVA anstellen. Beispielsweise Winkelmessen. Siehe nächstes Bild…
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Das Programm ist in der Lage den Winkel zwischen zwei Teilchenspuren in der zur Strahlachse senkrechten Ebene zu berechnen. Dazu ältst Du während Du die beiden Spuren anklickst die P-Taste auf der Tastatur gedrückt. Der Winkel wird im Grad- und Bogenmaß (blauer Rahmen) im Informationsfenster angezeigt.
Finde nun heraus, wie Du mit Hilfe von MINERVA
Teilchen identifizieren kannst.