Aufbau und Funktionsweise des ATLAS-Detektors
Hier lernst Du wie der ATLAS-Detektor aufgebaut ist und wie
die Teilchen mit dem Detektormaterial so wechselwirken, dass
sie überhaupt nachgewiesen werden können. Du kannst
entscheiden, ob Du dies mit Hilfe eines Videos oder Texten
lernen möchtest.
Mit dem ATLAS-Detektor (ATLAS steht für A Toroidal LHC
AparatuS) sollen die Produkte von Proton-Proton-Kollisionen
nachgewiesen werden. Dabei treffen zwei Teilchenpakete (mit
jeweils 100 Milliarden Protonen) aufeinander. Diese werden
in entgegengestezte Richtung im LHC beschleunigt und in der
Mitte eines riesigen Detektors zur Kollision gebracht.
Welche Teile der Protonen dabei zusammenstoßen ist nicht
vorhersehbar. In den Kollisionen können Streuungen
(Ablenkung von Protonen) und Kollisionen auftreten. Bei
letzterem entstehen neue Teilchen. An Hand der Messdaten
können die Physiker feststellen, welche physikalischen
Prozesse bei den Kollisionen stattgefunden haben. Allerdings
nur dann, wenn sie den Detektor und seine Funktionsweise
verstanden haben. Deswegen werden wir uns diese beiden
Punkte nun anschauen:
ATLAS im Video
ATLAS in Wort und Bild
In der nachfolgenden Bildergalerie findest Du zu den
einzelnen Detektorteilen eine kurze Beschreibung ihres
Aufbaus und ihrer Funktionsweise.
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Der ATLAS Detektor
ist ein Vielzweck-Detektor (multi purpose detector).
Er kommt am Large Hadron Collider (LHC) bei der
Suche nach neuen Erkenntnissen, wie das Universum
entstand und woraus es besteht, zum Einsatz. Mit ihm
wollen Physiker, die aus den
Proton-Proton-Kollisionen entstandenen Teilchen
nachweisen und deren physikalische Eigenschaften
bestimmen. Diese Eigenschaften sind beispielsweise
Impuls, elektrische Ladung und Energie. Dazu wurde
ein Detektor gebaut, dessen Ausmaße mit 44 Metern
Länge und 25 Meter Durchmesser schier atemberaubend
sind. Der Detektor besteht aus verschiedenen
Teildetektoren, die jeweils eine ganz bestimmte
Aufgabe haben und die wie Schalen einer Zwiebel um
das Strahlrohr angeordnet sind.
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Die Spurdetektoren
weisen elektrisch geladene Teilchen nach. Sie messen
deren Positionen zu verschiedenen Zeiten. Da die
Spurdetektoren von einem homogenen Magnetfeld
durchsetzt sind, werden elektrisch geladenen
Teilchen abgelenkt. Aus der Krümmung der Bahn kann
man den Impuls berechnen und die elektrische Ladung
bestimmen. Die Wechselwirkung von den in der
Kollision entstandenen Teilchen mit dem
Detektormaterial der Spurdetektoren ist sehr gering,
so dass die Teilchen dort nur einen geringen Teil
ihrer Energie abgeben.
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Im
elektromagnetischen Kalorimeter (LAr electromagnetic
barrel) werden elektromagnetisch wechselwirkende
Teilchen und ihre Antiteilchen nachgewiesen. Diese
sind vor allem Elektronen und Photonen. Dabei wird
die gesamte Energie eines Teilchen, das den Detektor
durchfliegt, im Detektor absorbiert und in ein
elektronisches Signal umgewandelt. Die Stärke dieses
Signals ist ein Maß für die Energie des Teilchens.
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Im hadronischen
Kalorimeter (Tile barrel) werden Hadronen, stark
wechselwirkende Teilchen, die aus Quarks und/oder
Antiquarks zusammengesetzt sind, nachgewiesen, wie
etwa Protonen oder Neutronen.
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Myonen geben nur einen kleinen Teil ihrer Energie in den Kalorimetern ab und dringen als einzige
sichtbare Teilchen durch diese hindurch nach außen. Die weiter außerhalb befindlichen Myonkammern
dienen daher zu ihrer eindeutigen Identifizierung. Um den Impuls der Myonen noch genauer zu vermessen als
in den inneren Spurdetektoren, befinden sich die Myonkammern in einem weiteren Magnetfeld. Dieses
wird von riesigen toroidalen (ringförmigen) Spulen erzeugt, von denen auch das "T" im Namen von ATLAS
herrührt. Die Myonkammern bestehen aus Röhren,
die mit Gas gefüllt sind. In der Mitte jeder Röhre
verläuft ein Draht. Einfallende Myonen erzeugen in
dem Gas durch Ionisation freie Ladungsträger, die
sich aufgrund einer angelegten Spannung zur
Außenwand oder zum Draht bewegen. Dadurch entsteht
ein elektronisch auslesbares Signal.