Zwei einlaufende Teilchen treffen
am Vertex zusammen und vernichten sich unter
Entstehung eines Austauschteilchens, das
die Summe der Energien und Impulse beider einlaufenden Teilchen
trägt und im Feynman-Graphen vom Vertex wegläuft.
Durch Impuls und Energie des auslaufenden Teilchens ist dessen
Masse eindeutig festgelegt. Nur wenn diese produzierte Masse
der tatsächlichen Masse des Austauschteilchens entspricht,
entsteht dabei ein beobachtbares Teilchen. Sonst findet dieser
Grundprozess der Paarvernichtung nur als Teil eines komplexeren
Vorgangs statt. Zum Beispiel kann dabei ein virtuelles Austauschteilchen
entstehen, das später wiederum über den Grundprozess
der Paarerzeugung zwei neue Teilchen bildet.
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Dieser Prozess der Paarvernichtung tritt für alle Wechselwirkungen
auf.
- Elektromagnetische Wechselwirkung
Für die elektromagnetische Wechselwirkung geschieht die Paarvernichtung
in ein virtuelles Photon mit von Null verschiedener Masse. Durch
Kombination mit einem (oder mehreren) Abstrahlungsdiagrammen
kann man allerdings auch zwei (oder mehr) beobachtbare Photonen
mit Masse Null erhalten. Diese Paarvernichtung in mehrere "reelle"
Photonen ist seit langem experimentell nachgewiesen.
- Starke Wechselwirkung
Auch hier entsteht ein virtuelles Gluon, weil dieses normalerweise,
genau wie das Photon, masselos ist.
- Schwache Wechselwirkung
Weil sie im Gegensatz zu Photonen und Gluonen nicht masselos sind, kann
man einzelne Austauschteilchen der Schwachen Wechselwirkung,
W und Z, beobachtbar durch Paarvernichtung herstellen. Zum Beispiel
wurden durch Vernichtung von Elektronen und Positronen bei LEP insgesamt
über 20 Millionen Z Teilchen produziert. Die Vernichtung zweier
Quarks (z.B. up und anti-down) zu W's führte 1983 zu der Entdeckung
dieser Teilchen am CERN und wird heute in großem Ausmaß
am Tevatron in den USA betrieben.
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