Die folgende Bildergalerie umfasst alle für unsere Messung wichtigen Informationen über Feynman-Diagramme. Sie erläutert dies an einem sehr populären Teilchen, das den meisten Menschen unbekannt ist, obwohl seine Verteter uns alle doch sehr häufig durchfliegen - das Myon. Durch eine Fläche von der Größe eines Fingernagels fliegt auf Meeresniveau pro Minute etwa ein Myon. (So mal nebenbei gefragt: Wieviele Myonen durchfliegen also (auf Meeresniveau) Deinen Körper in einem Jahr?)



Uns werden Feynman-Diagramme dazu dienen, zeitliche Abfolgen von Prozessen zwischen Elementarteilchen (Kollisionen, Streuungen, Zerfälle) darzustellen - als Ort-Zeit-Diagramme.



  • Diese kosmischen Myonen haben eine endliche Lebensdauer von 1/500 einer Millisekunde bevor sie zerfallen. In diesem Feynman-Diagramm sieht man den Zerfall des Myon in ein W--Teilchen und ein Myonneutrino. Das W--Teilchen zerfällt danach weiter in ein Elektron und in ein Elektron-Antineutrino. Dem Diagramm kannst Du diese zeitliche Abfolge anhand der waagerechten Dimension (der Zeit, abgekürzt mit t) entnehmen. Der räumliche Ablauf der Wechselwirkungen kann mitttels senkrechter Achse entnommen werden. In einem Feynman-Diagramm gibt es stets eingehende (hier das Myon) und ausgehende Teilchen (hier: die beiden Neutrinos und das Elektron). Leptonen werden mit geraden Linien dargestellt. Die Wechselwirkungsteilchen der schwachen (W- und Z-Teilchen) und elektromagnetischen (Photon) Wechselwirkung werden mit Schlangenlinien symbolisiert. Antiteilchen werden immer mit einem entgegen der Zeitrichtung laufenden Pfeil gezeichnet.
  • Wechselwirkungen werden durch die sog. Vertices (hier: rot) dargestellt. Sie markieren Orte, an denen Ladungs-, Impuls- und Energieerhaltung erfüllt sein muss. In unserem Fall handelt es sich beim ersten Vertex (dem zeitlich eher stattfindenden Prozess) um die Abstrahlung eines W--Teilchens. Man nennt diesen Prozess daher Abstrahlung eines Austauschteilchens.
  • Beim zweiten Knoten ist der Zerfall des W--Teilchens dargestellt. Es wandelt sich in ein Elektron und in ein Elektron-Antineutrino um.
  • Und was geschieht, wenn sich zufällig ein Myon und ein Antimyon in der Atmosphäre treffen? Sie annihilieren und erzeugen dabei entweder ein Photon oder ein Z-Teilchen. Diesen Prozess nennt man Paarvernichtung.


Im Übrigen sind Feynman-Diagramme (nach Richard Feynman) bildliche Darstellungen von mathematischen Beiträgen zu Wechselwirkungen zwischen Teilchen, welche von der Quantenfeldtheorie beschrieben werden. Durch diese Darstellung veranschaulichen sie die Prozesse und erleichtern den Physikern das Berechnen ihrer Auftretenswahrscheinlichkeiten.

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